Reviews

Some Reviews about the "Breathing Death..." 7":
 
Punkrock
Ich hab ja beileibe nicht alle Bandnamen auf dem Schirm, aber ne Kappelle mit dem gleichen Namen kam mir bisher noch nicht unter. Verwunderlich, oder? Denn der Name ist doch eigentlich für Punk, HC oder Kruste einfach prädestiniert wie ich meine. Egal, die Gruppe aus dem Umfeld des AJZ Bielefeld, bedient eben jene genannten Fans, wobei ich wohl Doom vergessen habe, was ja immer mehr in „Mode“ kommt. Denn einerseits brettern die Songs einfach über einen hinweg, um dann aber auch mal schleppende Parts zu Wänden aufzubauen, damit wieder auf Angriff geschaltet werden kann. Passt also perfekt zum Namen der Band. Mit Downloadcode von Rising Riot Records, bzw. hier: http://risingriot.blogspot.com/p/downloads.html.

Plastic Bomb
Diese Hardcore Punk Band stammt aus dem Umfeld des AJZ Bielefeld. Nett ist zuallererst die Erklärung zum Bandnamen, denn "Hyänen hbane keine Berührungsängste mit Verrottung und haben dabei ein Gebiss, gegen das kein Genick eine Chance hat". Die sieben Songs schlagen deutlich in die Hardcore Punk Schine und sind genau das Gegenteil von virtuos oder gar "musiklisch lieblich", denn die Leute von Hyena legen mehr Wert auf düstere und wummernde Hardcore Beats. Das Rad wird hier in Puncto "Hardcore Punk" nicht neu erfunden, dafür machen sie ihre Sache recht gut. Vom Opfer-Aas bleibt am Ende nicht viel mehr übrig als ein paar blanke Knochen.

Underdog
Hyänen sind typische Allesfresser, vornehmlich Aas. Sie brechen mit ihrem kräftigen Kiefer auch Knochen auf und verspeisen die essbaren Teile. Die Songs von Jörn, Daniel, André und Julian klingen dann auch exakt so, als wären sie in Höhlen, ihrem Lebensraum, eingespielt. Das AJZ Bielefeld ist ihr Territorium. Und sie verjagen mit ihren Attacken anderer Jäger von der Beute und warten nicht bis diese sich sattgegessen sind und halb freiwillig die Beute hergeben, sondern greifen sofort an: "Smash all your creations!" Ihrer Beute reißen sie den Bauch auf, was meist zum sofortigen Tod der Beute führt. Extrem angepisst, destruktiv und nihilistisch reagiert die Band auf Menschen in ihrer Umgebung, auf "the shit rollin' in the dust!" Die Songs sind eine Gefahr für die Harmonie, für Romantiker_Innen, für die Welt. In Teilen der Gesellschaft, wo Ignoranz, Intoleranz und Egoismus vorherrschen und jede Menschlichkeit ausgerottet ist, greifen HYENA an, "rotting out this fuckin dead walking disease!" Das persönliche Untergangsszenario wird düster und bedrohlich skizziert. Die musikalische Schlinge legt sich um deinen Hals. Also pass auf, spiel nicht mit ihnen, ihre Zähne sind extrem scharf, sie sind unberechenbar und gelten als Kulturflüchter, gleichwohl sie Referenzen von BL'AST, NEGATIVE APPROACH übernehmen.

Poisonfree
Dreckiger, räudiger Hardcore-Punk aus Bielefeld scheppert sich auf der 7“ von Hyena durch den Raum. Gegröhlt, ungestüm, mit Proberaum-Flair, auf Politur und alles scheissend, gibts 7 Songs, die keine Kompromisse machen. Selbst der Gesang, bzw. das Gegröhle wirken roh und unbarmherzig. Später pendelt man angenehm zwischen schnellen Momenten und tiefergelegten, langsamen Parts, die gut Abwechslung bringen. Das Energie-Level stimmt, aber unterm Strich ist das ganze natürlich nicht unbedingt was besonderes ist. Es ist halt rumpeliger Hardcore-Punk, mit hier einem Chor, dort flott und hier langsam. Kann man machen, knallt live sicher astrein, aber bietet wenig erfrischendes.

Borderlinefuckup
Hyena kommen aus Germoney und sind nicht mehr so die Jungspunde, wenn man dem mitgelieferten Bild glauben darf. Das passt ganz gut, denn deren 7“ Breathing Death Rotting Flesh wirkt auf mich charmant altmodisch. Bei HC-Bands ist der Sänger ein ausschlaggebendes Element und wenn einem sein Geschrei nicht gefällt, dann hat die Band einen schweren Stand. Hyena ist dafür ein gutes Beispiel. Die Band ist aber auch ein Beispiel dafür, wie viel man dann doch mit der Instrumentalisierung reißen kann. Die langsamen Momente erinnern an 90er New School, Bremen Hardcore etc. und da find ich die Gitarren einfach geil. Da es die häufig gibt und der Shouter seine Klappe hält, sind die Gitarren recht dominant, haben viel Freiraum und dafür Daumen hoch. Hyena können aber auch schnell sein und diesen auffallenden Wechsel zwischen relativ langen Midtempo Parts und flotten punkigen Riffs, hört man heutzutage nicht (mehr) so oft. Die ordentlich knallende und „warme“ Produktion dazu, steht der 7“ ausgezeichnet. Von den Aussagen her, sind die Herren „still fucking pissed, pissed, pissed“ … Die großen literarischen Ergüsse sind das jetzt nicht, aber direkt und bodenständig und das ist ja auch mal nicht schlecht. Breathing Death Rotting Flesh würd mir gut gefallen, wäre da nicht dieser Shouter, der sich in meiner Wahrnehmung zwischen ganz ordentlich und beschissen bewegt. Einen Downloadcode + Bonus-Song  gibt es zur 7“ übrigens auch.
 
Ox
HYENA sind „still pissed, so full of hate, so full of rage“. Kann man ja auch sein, die Welt ist voller Scheiße und überhaupt. Dementsprechend sauer rumpeln sich die Jungs dann auch durch die 6 Songs (plus Intro) voller Hate und Rage und so weiter. Ich muss zugeben, dass mir eigentlich Bands lieber sind, die ihre Wut auf die Welt ein klein wenig differenzierter und origineller in Ton und Wort verpacken können. Außerdem entfalten die Songs trotz aller vorhandenen Wut (schon wieder!) leider nie so richtig Power. Die EP hat irgendwie ihren Charme, aber wenn die Songs irgendwo funktionieren, dann wohl am ehesten noch verschwitzt im Moshpit.